Erster Stadtadler fliegt über 200 Meter
Zum ersten Mal hat ein Stadtadler die magische Marke von 200 Meter geknackt. Unser Trainer Naim Stanfel (23) hat sich beim Skiflug-Weltcup am Kulm als Vorspringer einen Lebenstraum erfüllt und seine Sprungski erst nach 205,5 Meter wieder auf Schnee aufgesetzt. Eine derartige Weite ist davor noch nie einem Wiener oder einer Wienerin gelungen. Den Adrenalin-Kick nach seinem Flug kann der fliegende Stadtadler kaum in Worte fassen.
„Einfach nur geil“ ringt Naim Stanfel nach Worten auf die Frage, wie sich der längste Flug seiner eigentlich schon beendeten Skispringerkarriere angefühlt hat. „Ich weiß jetzt, warum im Weltcup alle sagen, dass Skifliegen noch einmal was ganz anderes ist als Skispringen. Nach 150 Metern trägt dich die Luft einmal in einer Art, wie das davor nie der Fall ist. Das Adrenalin, das dir da einschießt, ist schon gewaltig.“
Seine aktive Skispringer-Karriere hat Naim eigentlich vor knapp drei Jahren beendet. Aber der Traum vom Flug über 200 Meter hat ihn doch noch immer begleitet. In den letzten Wochen hat er gezielt darauf hintrainiert, um als Vorspringer beim Skifliegen am Kulm fit zu sein und diese Marke auch wirklich überspringen zu können. "Das ist ein Lebensziel, das ich jetzt erreicht hab. Damit kann ich das für mich wirklich abhaken. Es fühlt sich gut, richtig und wirklich abgeschlossen an.“
Naim Stanfel war eines der ersten Kinder, das beim damals frisch-gegründeten „Skisprungclub Wiener Stadtadler“ seine erste Skisprünge gemacht hat. Mit 14 hat der Pressbaumer in Tirol am Schigymnasium Stams an seiner Skisprungtechnik weitergearbeitet. Seit seiner Rückkehr nach Wien engagiert er sich als Trainer bei den Stadtadlern, wo er die 30 Mädchen und Burschen im Verein jetzt vermutlich dabei begleiten, vielleicht selbst einmal über 200 Meter zu fliegen.